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Abgebrochenes Studium

Viele schreiben sich voller Schwung und mit Erwartungen an der Hochschule ein. Aber: Der anfängliche Elan weicht mitunter und Frust macht sich breit.

Im Hörsaal fühlt sich nicht jeder wohl. Es gibt aber zahlreiche Alternativen zum Studium FOTO DPA

Die BA bietet vielerorts Workshops, bei denen Studienabbrecher ihre Perspektiven ausloten können. Auch „Check-U“, ein Erkundungstool der BA im Internet, unterstützt junge Leute bei der Suche nach einem passenden Studium oder einer passenden Ausbildung. Wer sich direkt an Studien- oder Berufsberater wendet, hat bei der Selbstanalyse eine Fachkraft mit individuellen Tipps zur Seite. Oft müssen junge Leute mit Vorbehalten aus ihrem Umfeld umgehen – etwa, wenn Eltern enttäuscht auf einen Studienabbruch reagieren. „Studierende sollten so früh wie möglich mit ihren Eltern sprechen, auf ihre Lage aufmerksam machen und so um das Verständnis von Vater und Mutter werben“, empfiehlt Scherupp-Hilsberg. Gerade auf sie kommt es im Fall eines Studienabbruchs oft an. „Sie sollten Mut machen und sich bewusst sein, dass alle mal eine Fehlentscheidung treffen“, sagt Wilbert. Eltern sollten sich klarmachen: Besser entwickeln Sohn oder Tochter einen anderen Plan, anstatt das Studium abzubrechen und ins Leere zu fallen. „Man muss lernen, auf dem Weg ins Berufsleben Hürden zu überwinden“, sagt Wilbert. Eine davon könnte sein, die Vorbehalte der Eltern zu zerstreuen. Das sei möglich, wenn man nach einer gründlichen Analyse herausgefunden habe, wo es beruflich hingehe.  

Studienabbruch muss kein Karriereknick sein

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Wichtig ist dann zu reflektieren, was man wirklich machen möchte. FOTO DPA

Die Frage, wie man einen Studienabbruch einem potenziellen Arbeitgeber verkauft, muss keinem Bange machen. „Die meisten Arbeitgeber denken darüber nicht schlecht“, so Wilbert. Es spreche nichts dagegen, zum Beispiel in den Lebenslauf zu schreiben, dass man zwei Jahre BWL studiert habe. Auf Nachfrage nach einem Abschluss könnte laut Wilbert die Antwort lauten: „Ich habe zwar keinen Abschluss, aber trotzdem habe ich damals viel gelernt.“ Diese Lerninhalte müsse man natürlich parat haben.

Auch Scherupp-Hilsberg plädiert für ein selbstbewusstes Auftreten von Bewerbern. „In jedem Fall sollten sie im Gespräch herüberbringen, dass sie nach dem Studienabbruch nicht die Hände in den Schoß gelegt haben, sondern aktiv geworden sind.“ Zwar bedeutet ein Studienabbruch keinesfalls das Aus für die Karriere, doch unschön ist der Schritt für die Betroffenen allemal.

Tipp: Erst informieren - dann studieren

„Viele beginnen ein Studium, ohne sich vorher zu informieren, was dabei auf sie zukommt“, so Wilbert. Sein Rat: Vor dem Einschreiben auf dem Campus umsehen und sich mit den Inhalten eines Studienfachs beschäftigen. „Schon ein Blick ins Vorlesungsverzeichnis kann oft aufschlussreich sein.“ dpa