Leben & Erleben - Ausbildungsreport Anzeige

Chemie muss stimmen

Die Arbeit eines Chemielaboranten kann gefährlich sein. Sorgfalt ist deshalb das A und O.

Im Labor gibt es viel zu beachten. FOTO PIXABAY

Maximilian Stahnke faszinieren chemische Experimente. „Es ist einfach spannend, zu sehen, dass was passiert, wenn man Substanzen miteinander mischt.“ Der 20-Jährige macht eine Ausbildung zum Chemielaboranten an der Freien Universität in Berlin-Lankwitz. Schon in der Oberschule interessierte er sich für Chemie, besonders für Experimente. „Ich wollte gerne die ganze Zeit im Labor sein und Versuche machen, da hat eins zum anderen geführt.“ Neben dem Interesse für Chemie sollten Bewerber gute Fähigkeiten in anderen Naturwissenschaften und Mathematik mitbringen, sagt André Grasnick. Er ist Ausbilder an der Freien Universität.     



Chemielaboranten lernen abwechselnd in der Berufsschule, im Betrieb und im Labor. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Einen bestimmten Schulabschluss brauchen sie nicht. „Es werden überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife eingestellt“, erklärt Reymers. Doch auch Haupt- und Realschüler hätten Chancen. „Es bewerben sich nicht so viele Jugendliche, und sie bringen auch nicht immer die nötigen Voraussetzungen mit.“ In den dreieinhalb Lehrjahren seiner Ausbildung lernt Stahnke, Versuche zu planen, aufzubauen und zu protokollieren. Er beschäftigt sich damit, wie er chemische Stoffe trennt und Messdaten auswertet. Dafür brauchen Schulabgänger Zuverlässigkeit und Sorgfalt, erläutert Stahnke.
    

In der Berufsschule stehen Fächer wie Chemie, physikalische Chemie, technische Mathematik, Sozialkunde, Informatik und Englisch auf dem Lehrplan, sagt Ausbilder André Grasnick. Ebenfalls ein Thema sind die Sicherheitseinweisungen, damit es im Labor nicht zu Unfällen kommt. Chemielaboranten haben mit giftigen Stoffen zu tun. Das klinge aber gefährlicher, als es ist: „Wenn man sich an die Vorschriften hält, passiert nichts“, erklärt Stahnke. Um die Bewerber zu überprüfen, machen Unternehmen nicht selten Eingangstests. Maximilian Stahnke musste zum Beispiel Mathe-, Chemie- und Logikaufgaben lösen, einen Versuch beobachten und dazu Fragen beantworten. Außerdem sollte er im Vorstellungsgespräch das Thema erklären, das er zuletzt in seinem Chemieunterricht behandelt hat.
     

„Noch gibt es ausreichend Bewerbungen, aber man merkt schon, dass die Zahl der qualifizierten Bewerber zurückgeht“, sagt André Grasnick.

In der Chemiebranche ist die Ausbildung gefragt und zählt zu den wichtigsten Ausbildungsberufen, erklärt Christopher Knieling vom Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) in Wiesbaden. dpa