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Im Spiegel von Kirche, Staat und Gesellschaft: 1300 Jahre Westerholt

In seinem Buch „Versuch der widerspenstigen Zähmung“ berichtet Clemens-August Spiekermann über die Geschichte seines Heimatdorfes. Zuspruch erhielt er zuletzt noch von Rosy von Westerholt.

Westerholt, wie wir es heute nicht mehr kennen. In seinem Buch berichtet Clemens-August Spiekermann von dem Jahr 650 an, was in der Grafschaft vor sich ging. FOTO HEIMATVEREIN WESTERHOLT

Clemens-August Spiekermann, „echter Westerholter“ Ureinwohner, hat drei Jahre lang recherchiert und ist zu außergewöhnlichen Ergebnissen gekommen. Nach langer Wartezeit kann er sein Buch jetzt endlich der Öffentlichkeit vorstellen. Die offiziell letzte Seite erinnert an „Rosy“ von Westerholt, die das Buch noch gesehen und diskutiert hat. Der Autor erinnert sich an diesen Tag: „Am 13. September 2021, die Dokumentation war als Buchdruck vorab fertig, habe ich das Buch im Heimatkabinett vorgestellt. Anwesend war auch Rosy von Westerholt. Wissbegierig las sie das Buch quer und fand viele interessante Stellen, die sie bis zu diesem Tag selbst nicht gekannt hatte. Besondere aufmerksam widmete sie dem Kurwein von Honnef, das als Westerholter Quadriga für vier Weine des Mittelalters genannt wird. Auch die Geschichte um Methusalem, die 600 Jahre alten Bluteiche, an der ihr Vater ein Happening veranstaltet hatte, war für Rosy von großem Interesse. 

Im Spiegel von Kirche, Staat und Gesellschaft: 1300 Jahre Westerholt-2

Ein Treffen der besonderen Art

Dann erzählte Sie mir die Geschichte eines Besuches mit ihrem Vater Graf Egon bei Baron Arend von Westerholt-Hackfurt in Holland. 1968 hatten sie dort Halt gemacht. Sie haben sich vorher angemeldet und sind dann zum Familiensitz des Barons gefahren.

An der Tür wurden sie von der Haushälterin empfangen. Rosys Vater stellte sich als Graf von Westerholt–Gysenberg vor und bat, den Baron sprechen zu dürfen. Aus der Eingangshalle ertönten laute Worte. Baron Arend empfing die beiden Besucher schroff mit dem Hinweis, er sei der legitime und gegenwärtig letzte Graf (Baron) von Westerholt-Hackfurt. Das war der Einstieg in ein langes und interessantes Gespräch in freundschaftlicher Atmosphäre.

1591 sei die Linie von Westerholt-Hackfurt aufgetreten. Da sie in den Niederlanden Sitz und Stamm hatte, ging das Geschlecht der von Westerholt auf Bernd von Westerholt über (1480-1554). Immer wieder sei diese Linie durch Hochzeiten zusammengesetzt worden. Allerdings, so der Baron, sei die Linie von Westerholt-Hackfurt in direkter Abstammung zu sehen und somit sei er, Baron Arend von Westerholt-Hackfort, eigentlich der legitime Westerholter.

Wer ist der „echte“ Westerholter?

Rosy und ihr Vater verabschiedeten sich freundlich und traten den Heimweg an. Ein Gegenbesuch wäre abgesprochen worden. Leider ist Baron Arend von Westerholt-Hackfurt 1970 gestorben. Das Ende der Linie war damit erreicht und übrig blieb Graf Egon von Westerholt-Gysenberg.“

Buchvorstellung am 12. Mai 

- In dem Buch „Versuch der widerspenstigen Zähmung“ werden auf über 600 Seiten vielfach Bereiche dokumentiert, die Westerholt in Zusammenhang mit der Weltund Kirchengeschichte betrachten.

- Es geht unter anderem um Kriege, Brände, Freiheit und Geistlichkeiten. Das Buch schließt mit der letzten Seite „Rose Marie von Westerholt“.

- Das Buch ist nicht im Handel erhältlich, kann aber beim Heimatverein Westerholt bestellt werden. Eine weitere Möglichkeit zum Kauf.

- Der Heimatverein Westerholt lädt gemeinsam mit Autor Clemens-August Spiekermann zur öffentlichen Lesung am 12. Mai 2022 um 19 Uhr ins Pfarrzentrum St. Martinus ein. Eintritt frei.